Donnerstag, 28. März 2013

Kingdom of Heaven- Königreich der Himmel


Königreich der Himmel                                                    



!!Achtung-Spoiler können enthalten sein!!


In dem Film, der von produziert Ridley Scott wurde und 2005 erschien, geht es um das Zeitalter der Kreuzzüge, in erster Linie jedoch um die Eroberung Jerusalems, etwa um 1184-1187.
Der Protagonist, Balian von Ibelin, arbeitet als Hufschmied, kann dem Leben aber nicht mehr viel Sinn abgewinnen, nachdem seine Frau aufgrund des frühen Todes ihres gemeinsamen Kindes Selbstmord begeht.
Als jedoch sein Vater überraschend auftaucht, und ihn bittet, mit ihm nach Jerusalem zu kommen, um die Stadt vor der Eroberung des Muslimischen Königs  Salah ad-Din und seines Heers zu schützen,
scheint die Erlösung aller Sünden zum Greifen nahe, und Balian entschließt sich kurzerhand, seinen Vater und dessen Ritterschar zu begleiten.
Durch einige unglückliche Umstände muss Balian sich schlussendlich allein durchschlagen und gelangt alsbald nach Jerusalem, wo der an Lepra erkrankte König seiner Schwachheit erliegt und Balian zum Heerführer ernennt. Grässliche und Erbarmungslose Angriffe der Templer auf wehrlose muslimische Karawanen, geben dem Heerführer  Salah ad-Din schließlich Anlass zum Krieg. Die christlichen Truppen können jedoch nicht standhalten und schon bald geht das feindliche Heer zum Angriff auf die Stadt über. Balian versucht mit aller Kraft und List, die Mauern der heiligen Stadt zu halten, um das Volk Israel zu beschützen-
doch schnell wird ihm klar, wie hoch der Preis dafür ist. Liegt es wirklich in Gottes Sinne, die Menschen und den Glaube an die Hoffnung für sich sterben zu lassen?



-Alle Kommentare zum christlichen und muslimischen Glauben beziehen sich auf die Zeit, die der Film darstellt-Spoiler sind enthalten-

Ein unglaublich beeindruckender Film, so könnte man dieses Werk in einem Satz beschreiben.
Es ist ein erschreckender, entsetzlicher, trüber und doch sehr realitätsnaher Einblick in die Zeit
eines sinnlosen Blutvergießens um den muslimischen und christlichen Glauben. Mit überzeugender und
sehr unterhaltsamer Besetzung (Orlando Bloom als Balean, Jeremy Irons als Tiberias, Eva Green als Prinzessin Sybilla), entführt der Film in eine Welt aus Schönheiten fremder Kulturen, Religion, Leid, Liebe, Hass, Irrglaube, Zweifel, Vertrauen und Hoffnung.
Mich persönlich bringt der Film sowohl zum Schaudern und Entsetzen, als auch zum Nachdenken.
Im Wesentlichen dreht sich alles um die Kluft zwischen muslimischem und christlichem Glauben
und einem Kampf um Macht und dem Streben danach. An einigen Stellen des Filmes wird deutlich gemacht,
inwiefern sich die beiden Religionen ähneln und wie sinnlos der gegenseitige Hass und das Abschlachten unschuldiger Menschen ist. Oftmals zeigen Szenen das friedliche und gemeinsame Leben von Christen und Muslimen, was die Frage aufwirft, weshalb es zu solchen schrecklichen Differenzen der beiden Religionen kommt.
Balian, alias Orlando Bloom, der seine Rolle übrigens überaus überzeugend und zufriedenstellend spielt, ist sozusagen die Schlüsselfigur in dem Film, die mit ihrem wohlgesinnten Herz, der Güte darin und dem Bewusstsein, dass der Glaubenskrieg mehr als falsch und aussichtslos ist, klar macht, wie viel tiefer die Krise zwischen Christentum und Islam eigentlich geht.
Beispielsweise ist oft das Machtverhältnis zwischen einflussreicheren Personen und denen, die kaum etwas zu sagen haben, ein sehr deutlicher Hinweis auf die Möglichkeit, den Handlungsverlauf um ein Enormes zu verändern, sobald die Rollen der Machtpersonen verändert werden.
Ein guter König, der oftmals weise Entscheidungen trifft, stirbt an einer grässlichen Krankheit, und sein Nachfolger, ein machthungriger Mann, stürzt sich mit seinen Überzeugungen blindlings in seine Position, befehligt das Abschlachten unschuldiger Menschen und setzt das Volk somit einem unwiderruflichen, verheerenden Schicksalsschlag aus.
Ich bin mir nicht sicher, ob es das ist, was der Film im Wesentlichen ausdrücken will, aber für mich persönlich war die Botschaft eindeutig: Macht, egal woher sie kommt, befähigt Menschen, schreckliche Dinge zu tun, und vor allem andere Menschen dazu zu bringen, diesem Beispiel zu folgen. Geht es denn in Wirklichkeit um die Überzeugung der Christen, Muslimisches Blut zu vergießen, weil die Ansicht geteilt wird, Gott wolle es ? Oder will deshalb keiner der beiden Religionen dem blutigen und sinnlosen Krieg ein Ende setzen, weil es das jeweilige, heilige Buch des anderen so befiehlt? Ja. Und nein.
Könnte es nicht sein, dass all die Jahre, in denen so Schreckliches und Grässliches passiert ist, etwas viel verheerenderes als die eigene Überzeugung dahintergesteckt hat?
In einer Szene sieht man, wie ein Kommandant den Tempelrittern Befehle erteilt, jegliche Einwohner einer muslimischen Oasensiedlung kaltblütig zu ermorden.
Jeder einzelne von ihnen folgt dem Befehl. Aber ereignet sich dies, weil jeder einzelne von ihnen auch davon überzeugt ist, das richtige zu tun- oder versteckt sich dahinter eine Macht, eine Fähigkeit, das in Gang zu setzen, was einem Irrglauben, einem Ideal entspricht?

Ich weiß, ich weiß- ein sehr verworrenes Gedankenbild, das eigentlich noch viel tiefer reicht und deutlich komplexer ist, und somit nicht ansatzweise auszudrücken ;)
Dennoch wollte ich einen kleinen Teil meiner Gedanken und Emotionen zu diesem großartigen, voll und ganz empfehlenswerten Film, deutlich machen und hoffe, ich habe zumindest stellenweise Neugierde und Interesse dazu hervorgerufen.

Zu der Produktion im Allgemeinen-
Schauspieler, wie schon erwähnt, Klasse 1A, sehr unterhaltsam anzusehen, sehr überzeugend und mitreißend, ebenso wie die großartige Filmmusik, von einem meiner Lieblingsfilmmusikkomponisten ins Leben gerufen- Harry Gregson-Williams. Wenn ihr euch einmal etwas wirklich gutes im Leben tun wollt- dann besorgt euch diesen Film und den Soundtrack gleich mit dazu. Mit seinen orientalischen, sowie sehr dramatisch, theatralischen Elementen, zaubern die jeweiligen Tracks beim Hören eine saftige Gänsehaut auf die Arme- und geht weitaus tiefer unter die Haut, als gewöhnliche Radiosongs. Emotional, aufwühlend, bezaubernd- Das ist Harry Gregson- Williams, und ich kann euch nur empfehlen, den Tracks auf Youtube mal einen kleinen Probebesuch abzustatten und hineinzuhören- grade für junge Schreiberlinge, wie mich,
auch eine tolle Inspiration für Geschichten und Bücher.

Wenn ich Sterne vergeben würde, was ich vielleicht bald mal einführen sollte, dann würde ich hierbei ohne zu zögern 5 dicke Sterne aufs Cover kleben!
KAUFT EUCH DIESEN FILM !
Es fehlt an nichts- Spannung, Entsetzen, Rührung, Romantik, Wildheit, Blut, Dramatik und Tragik! Wer also nicht vor etwas (sehr) brutalen und blutgetränkten Szenen zurückschreckt, sollte auch nicht davor zurückschrecken, diesen wunderbaren, tiefsinnigen und toll produzierten Film zu kaufen!
Viel Spaß! Ich hoffe, diese Kritik war hilfreich ;)
Bis zum nächsten Mal !

3 Kommentare:

  1. Super Filmrezension! :) Mein Bruder mag diesen Film total, vielleicht sollte ich ihn ja doch auch mal schauen... :)

    Liebe Grüße
    Chrisi

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  2. Vielen Dank!
    Er mag ihn nicht umsonst! Ich fand den Film großartig ... ! Mein Dad meinte, ich habe ihn ein bisschen überspitzt in den zehnten Himmel gelobt und findet, es klingt eher, als wolle ich den Film aufdrängen ... sollte ich da wohl noch ein bisschen was dran bearbeiten ?

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    1. naja, wenn einem der Film so gefällt, dann möchte man ja gerade, dass andere ihn auch schauen ;D Also ich finds voll okay :)

      Achja und diese Sicherheitsabfrage nervt...

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