Samstag, 17. Januar 2015

Du denkst du weißt wer ich bin [Rezension]

Autor/in: Katie Kacvinsky
Genre: Dystopie
Preis: 15,99
Verlag: Boje
Seiten: 366

 
Handlung: 

Als hätte Olive nicht schon genug mit ihrer schweren Vergangenheit zu kämpfen, taucht jetzt auch noch ohne Vorwarnung eine neue Mitschülerin auf. Miranda Vaine, um die sich die dunkelsten Gerüchte winden, ist unscheinbar, wortkarg und Olive von Anfang nicht ganz Geheuer. Mit wachsender Beunruhigung beobachtet Olive, wie Miranda sich nach einiger Zeit bei Olives ehemalig-bester Freundin Katie einschmeichelt. Doch dabei bleibt es nicht. Wie eine Spinne webt Miranda ihr Netz um Katie, es wirkt fast, als würde sie ihr sämtliche Lebensenergie entziehen und für sich selbst beanspruchen ... Als Olive mehr über Miranda herauszufinden versucht, stößt sie auf ein schockierendes Geheimnis. Doch niemand will ihr Glauben schenken, bis etwas Furchtbares geschieht und Olive plötzlich selbst zu Mirandas Zielscheibe zu werden scheint. Und schon bald wird ihr klar, dass sie es mit einer unberechenbarenden Gegnerin zu tun hat ...


Meine Eindrücke: 
Da ich "Du denkst, du weißt wer ich bin" schon einmal zuvor gelesen hatte, wusste ich, dass es sich auf jeden Fall lohnen würde, dieses Buch einem Reread zu unterziehen. Da es aber schon eine ganze Weile her ist, habe ich den Größtenteil der Story vergessen, was den Vorteil hatte, dass ich bei den spannenden und unvorhergesehenen Stellen des Buches genauso schockiert war, wie beim ersten Mal. Denn das hat der Schreibstil der Autorin auf jeden Fall an sich: wenn auch nicht wahnsinnig vielfältig und besonders, so schafft er es dennoch, den Leser von vorne bis hinten zu fesseln und die Geschichte in einem einzigen Zug durchlesen zu lassen. 
Das dürfte aber auch mit den wirklich sehr interessanten Charakteren begründen lassen, die Em Bailey für dieses Buch erschaffen hat. 

Da wäre beispielsweise Olive, die gleich von Anfang an ein großes Geheimnis aus ihrer Vergangenheit macht und den Leser nur Schattierungen davon erahnen lässt, was natürlich das Verlangen weckt, weiterzulesen, um mehr darüber herauszufinden. Olive war mir gleich zu Beginn sehr sympathisch, da sie immer wieder eine angenehme Portion Zynismus und Ironie in ihre Worte und Gedanken legt. Bis auf ihre treue Freundin Amie, hat sie niemanden und so ist es ihr auch lieber. 
Als Miranda auftaucht läuten bei ihr sofort die Alarmglocken. Schnell merkt sie, wie Miranda eine manipulatvie und gerissene Seite ausspielt, mit der sie jeden Menschen in ihrem Umfeld skrupellos beeinflusst.

Für mich war Miranda schon auf den ersten Seiten so, wie sie sein sollte: Furchteinflößend. Sie hat derart unmenschliche Züge, dass es schwer ist, sie nicht als dämonenähnliches Wesen zu betrachten. Was mich sehr beeindruckt hat, war diese Mischung aus vorsichtiger Distanz und Faszination, mit der man sie durch die Augen Olives beobachten konnte. Sie strahlt eine unübersehbare Gefahr aus, wirkt aber dennoch auf andere, als hätte sie magische Anziehungskräfte, was die Autorin meiner Meinung nach sehr gut veranschaulicht hat.
Auch das Verhältnis zwischen Olive und Lachlan, ein weiterer Neuling auf ihrer High School, war sehr angenehm zu verfolgen. Meist liest man heutzutage dieses klischeehafte Auftreten des mysteriösen Jungen, der natürlich wunderschön und vollkommen atemberaubend ist. Ein "Liebe auf den ersten Blick, jedoch meist erst einmal unerwidert". Dies war in der Geschichte zu meinem Glück nicht der Fall. Olive deutet Lachlans offensichtliches Interesse völlig falsch und ist der festen Über- zeugung, er würde sie bloß aufziehen wollen. Lachlan lässt jedoch nicht locker. Bis Olive ihrer eisernen Rüstung aber schließlich trotz, vergeht eine ganze Weile, was den Leser auch regelrecht auf einen Fortschritt zwischen den beiden fiebern lässt.

Was der Autorin außerdem wirklich sehr gut gelungen ist, sind unerwartet eintretende und oftmals schockierende Ereignisse, die einen stellenweise schon mal nach Luft schnappen lassen. Man wähnt sich friedlich, bis die Handlung auf einmal eine scharfe Kehrtwendung macht und in eine völlig unvorhergesehene Richtung schlägt. Dies verleiht dem Buch eine sehr hohe und lang anhaltende Spannung.

Was jedoch für mich persönlich sehr enttäuschend war, war der Schluss. Nach allem, was im Laufe der Geschichte passiert, bereitet man sich auf ein nervenauftreibendes Ende vor, was aber irgendwie nicht so wirklich eintreten will. Die Spannung hält sich zwar bis zum Schluss hin, aber die letzten Seiten geben dann doch nicht ganz das her, was man eigentlich erwartet hätte.

 
Fazit:
Eine brilliante, sehr mitreißende Idee, die mich das Buch innerhalb von zwei Tagen (was für die momentanen zeitlichen Verhältnisse wirklich erstaunlich ist), hat verschlingen lassen. Bis auf das Ende war ich von vorne bis hinten durchgehend begeistert- ein guter, fesselnder Schreibstil, sehr interessante und sympathische Charaktere, ständige Überraschungseffekte und eine sorgfältig durchdachte, spannende Story!
 
 
 
 

3 Kommentare:

  1. Hm, ich fand das Buch eher so lala... Während dem Lesen fand ich es ganz okay, wobei es mich glaub ich, manchmal verwirrt hat, aber mittlerweile (knapp drei Jahre später) hab ich wirklich gar keine Ahnung mehr, worum es in dem Buch eigentlich ging...

    Liebe Grüße
    Chrisi

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  2. Ich habe das Buch selber noch nicht gelesen, aber es kommt garantiert auf meine Wunschliste! Danke für die tolle Rezi. Dein Blog gefällt mir auch seeeehhhhhhr! Mit voller betonung auf -sehr- !!!

    Deine Thea

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